Auch Pflanzen brauchen warme Beine – Kälteschutz im Winter

Es ist es soweit. Tagsüber steigen die Temperaturen teilweise nicht mehr in den Plusbereich und nachts zeigt der Thermometer noch deutlich weniger. Deshalb ist es spätestens jetzt an der Zeit, kälteempfindlichen Pflanzen einen geeigneten Schutz für den Winter zu bieten.  Auch wenn in einem Naturgarten grundsätzlich fast nur heimische bzw. an unser Klima angepasste Pflanzen Verwendung finden, kann es doch vorkommen, dass bei einigen Pflanzenliebhaberinnen und Pflanzenliebhabern auch exotischere Pflanzen im Sortiment zu finden sind.

An einigen Beispielen aus den Garten Steinfeld möchte ich die Notwendigkeit dieser Maßnahmen und mögliche Methoden beschreiben. Auch wird darauf eingegangen, welche Materialien für den Überwinterungsschutz am besten geeignet sind und was in unserem Fall bisher am besten funktioniert hat.

Bei der hier gezeigten, bereits im Winterschlaf befindlichen Pflanze, handelt es sich um eine Musa basjooJapanische Faserbanane. Diese Bananenstaude ist eine in Ostasien beheimatete Pflanzenart aus der Familie der Bananengewächse. Diese Pflanze überwintert jetzt bereits schon zum dritten Mal im Garten Steinfeld und gedeiht prächtig.

Jährlich treibt die Bananenstaude zwischen 2,5 und 3m lange Triebe mit den typischen riesigen Bananenblättern. Fallweise kann es auch vorkommen, dass diese Bananenart, auch in unseren Breiten, Blüten und sogar kleine Früchte ausbildet. Doch leider können diese Früchte nicht ausreifen, da uns dann bereits der Winter in die Quere kommt.

Musa basjoo – Japanische Faserbanane

Sobald dann die ersten Fröste ins Land ziehen, stirbt die Japanische Faserbanane fast zur Gänze oberirdisch ab und überwintert unterirdisch mittels Rhizom. Grundsätzlich sind diese Rhizome bis zu -15°C frostbeständig.

Bezüglich Überwinterungsschutz gibt es selbstverständlich unterschiedliche Methoden und Handhabungen. Für die bei uns im Garten Steinfeld ausgepflanzte Banane verwenden wir zwei Reihen Strohballen, die eng anliegend, rund um die dicken Stämme gelegt werden. Der somit entstandene Hohlraum wird nun mit abgefallenem Laub aus dem Garten ausgefüllt. Die Füllhöhe ist auch relevant, da dann im Frühling mittig aus den fleischigen Stämmen wieder neue Triebe entstehen. Ein Schutz der Bananenstämme bis zu einer gewissen Höhe ist also unbedingt von Vorteil. Um Fäulnis im geschützten Bereich des Stammes zu vermeiden, sollten die Stämme bei ca. 1 bis 1,5 m Höhe abgeschnitten werden.

Links von der Banane kann man übrigens auch Canna musafolia – Bananenblättrige Canna erkennen. Diese, ebenfalls mit einem Rhizom überdauernde Pflanze, wird in zahlreichen Publikationen auch als bedingt winterhart beschrieben. Die Pflanztiefe der Rhizome sollte jedoch mindestens 50cm tief sein.
Bei einigen Testpflanzen werde ich diese empfohlene Methode in diesem Winter testen und 2019 über meine Erfahrungen berichten.

Toona sinensis „Flamingo“

Toona sinensis

Der Chinesische Surenbaum – Toona sinensis ist im Garten Steinfeld zweimal zu finden. Einmal zentral im Gemüsegarten (rechtes Foto) sowie im Bereich hinter dem Haus gelegen (linkes Foto).
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet dieser Pflanze, welche auch Chinesischer Gemüsebaum genannt wird, ist Asien.

Grundsätzlich wird diese Pflanze als winterhart bezeichnet, in strengeren Wintern ist jedoch ein Winterschutz anzuraten. Die Winterhärte sollte sich im Laufe der Jahre jedoch steigern, solange nährstoffreicher Boden und ein nicht zu trockener Boden gewährleistet ist.

Unsere Methode der Überwinterung ist es nun, ähnlich wie bei der Faserbanane, die Stämme mittels Strohballen zu schützen und die Zwischenräume mit Laub bzw. Stroh locker auszufüllen.

Cortaderia selloana – Pampasgras

Dieses aus Südamerika stammende Gras aus der Familie der Süßgräser braucht in unseren Breiten einen Winterschutz. Es sind jedoch weniger die niedrigen Temperaturen, die dem Pampasgras zu schaffen machen, sondern die Nässe im Winter. Gut durchlässige Böden sind deshalb sehr gut geeignet, um diese Pflanze gut durch den Winter zu bringen. Als zusätzlichen Schutz binden wir das Gras auch zusammen und kreisen die Pflanzen zusätzlich noch mit alten Schalsteinen ein.

Bisher hat sich diese Methode sehr gut bewährt und das Gras ist auch immer sehr gut zur Blüte gekommen. Falls das Pampasgras nur wachsen, aber nicht zur Blüte kommen sollte, liegt das wahrscheinlich an einem Nährstoffmangel im Boden. Biologisch-Vegane Dünger bzw. eine Schicht Kompost würden dann Abhilfe verschaffen.

Schützt Du Deine Pflanzen auch in den kalten Wintermonaten? Hast Du Fragen oder auch Anregungen diesbezüglich? Wir freuen uns über zahlreiche Kommentare 🙂

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